Fachkraft für Prävention und Intervention bei sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen
Der nächste Lehrgang beginnt im Jänner 2025 und dauert bis Jänner 2026.
Anmeldeschluss ist der 7.1.2025
In sieben Modulen werden verschiedene Aspekte von sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen beleuchtet, vorgestellt und diskutiert.
Ziel ist es, hohe Fachlichkeit zum Thema sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen auf Basis aktueller Erkenntnisse zu vermitteln.
Auf Grundlage dessen sollen Handlungssicherheit und -kompetenz beim Umgang mit Verdachtsfällen und bei der Intervention gegen sexuelle Gewalt erworben werden sowie Wissen über Vorbeugung und ihre praktische wie strukturelle Umsetzung.
Mittels selbstorganisierten Intervisions-Gruppen zwischen den Modulen sollen die Inhalte reflektiert und verfestigt werden.
Eine erste praktische Umsetzung des erworbenen Wissens soll durch ein Praxisprojekt, das jede_r Teilnehmer_in bis zum Ende des Lehrgangs durchführt, gewährleistet sein.
Module, Inhalte & Termine
Modul 1: Grundlagen zu sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen
23.-25. Jänner 2025 (3 Tage)
Kennenlernen und Überblick zum Lehrgang, Begriffsklärung und -differenzierung zu sexualisierter Gewalt, Definitionen, Zahlen und Fakten, Formen von sexueller Gewalt, Täter(_innen) und deren Strategien, Täterarbeit, Dynamik von sexueller Gewalt und Auswirkungen auf die Prävention und Intervention
Modul 2: Prävention und sexuelle Bildung
14.-15. März 2025 (2 Tage)
Geschichte und Entwicklung der Prävention, Ansätze und Bereiche der Prävention, Präventionspyramide, Kinder- und Jugendbücher, Methoden und Übungen, Materialsammlungen, Entwicklungen und Erweiterungen der Sexualpädagogik, Sexualität der Vielfalt, Ausstellung des Vereins Selbstlaut „Ganz schön intim“, Präventionsarbeit mit unterschiedlichsten Gruppen, Arbeit mit Eltern und Bezugspersonen
Modul 3: Intervention & Prozessbegleitung:
25.-26. April 2025 (2 Tage)
Erkennen und Einschätzen von sexueller Gewalt, Umgang mit einem Verdacht, Verdachtsbegleitung, Beratung, Überwindung des Ohnmachtszwischenraums, Sekundäre Prävention, Interventionsplan, Gefährdungsmeldung beim Amt für Jugend und Familie, Helfer_innenkonferenzen, Aufdecken und Beenden von sexualisierter Gewalt, Umgang mit einer missglückten Intervention, Abklärungsverfahren, Anzeige, Prozessbegleitung, Psychotherapie
Modul 4: Sexuelle Gewalt Institutionen & Schutzkonzepte
12. – 14. Juni 2025 (3 Tage)
Geschichte des sexuellen Missbrauchs in Institutionen, Zahlen und Fakten, Täter(_innen)strategien in Institutionen, Risiko- und Schutzfaktoren für Einrichtungen, Sexualpädagogisches Konzept, Was tun, wenn Mitarbeiter_innen beschuldigt werden? Intervention, institutionelle Aufarbeitung nach der Aufdeckung und Beendigung des sexuellen Übergriffs, Strukturelle Prävention
Modul 5: Traumapädagogik
25.-27. September 2025 (3 Tage)
Geschichte der Psychotraumatologie, Kindheit und Trauma, Grundlagen der Psychotraumatologie, Resilienz, Erkennen von traumatisierten Kindern, Entwicklung der Traumapädagogik, Grundhaltung der Traumapädagogik, Konzept der Selbstbemächtigung nach Weiß, Konzept des Sicheren Ortes nach Kühn, Achtsamkeitsübungen, Stabilisierungstechniken, Methoden und Erklärungen für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
Modul 6: Sexuelle Übergriffe unter Kindern und Jugendlichen
7.-8. November 2025 (2 Tage)
Definitionen, Abgrenzung zu sexueller Gewalt durch Erwachsene. Kindliche Sexualität, Jugendsexualität, Ursachen und Formen kindlicher und jugendlicher sexueller Übergriffe, Sexuelle Übergriffe durch Jugendliche im Internet, Intervention bei sexuellen Übergriffen unter Kindern und Jugendlichen
Modul 7: Lehrgangsabschluss
16. Jänner 2026 (1 Tag)
Bei diesem abschließenden Modul finden die Präsentationen der Praxisarbeiten statt und die Zertifikatsverleihung.
Seminarzeiten
bei 2 Seminartagen: Freitag und Samstag jeweils 9-17 Uhr
bei 3 Seminartagen: Do und Fr 9-17 Uhr, Sa 9-15 Uhr
Dauer und Umfang
7 Module in 12 Monaten
16 Seminartage
10 Stunden Reflexion in selbstorganisierter Intervision
Referentinnen
Maria Dalhoff, Sevil Eder, Christa Jordan-Rudolf, Anouar Mahdy, Stefanie Vasold & Rada Zivadinovic, alle Mitarbeiterinnen der Fachstelle Selbstlaut
Abschlussvoraussetzungen
- Einzelgespräch vor dem Lehrgang
- Unterzeichneter und eingehaltener Lehrgangsvertrag
- Anwesenheit bei allen Modulen, Ersatzleistungen für versäumte Zeiten (max. 20%)
- 10 Stunden Reflexion und Diskussion in selbstorganisierten Intervisions-Gruppen zwischen den Modulen
- Entwicklung eines Praxisprojektes und Präsentation zum Lehrgangsende
Seminarort
Fachstelle Selbstlaut, Thaliastrasse 2/2A, 1160 Wien
Unsere Räumlichkeiten sind barrierefrei zugänglich
Kosten
Die Teilnahmekosten liegen pro Person bei € 3650,-.
Darin inkludiert sind die Teilnahme an den Seminaren, ein digitales Fotoprotokoll und weiterführende Unterlagen zu den Modulen sowie Supervision und Fallbesprechung bei aktuellen Fällen.
Es ist möglich, den Betrag in 3 Raten zu bezahlen. Informationen zur Fördermöglichkeiten finden Sie weiter unten.
Anmeldung und weitere Informationen
Anmeldeschluss ist der 7.1.2025
Sie erhalten von uns einen kurzen Fragebogen zu ihren Daten, Hintergrund und Motivation zur Teilnahme. Vor Lehrgangsstart gibt es einen persönlichen Termin mit einer Mitarbeiterin von Selbstlaut und einen zu unterzeichnenden Lehrgangsvertrag.
Für weitere Fragen stehen wir per Mail office@selbstlaut.org oder telefonisch 01/8109031 gern zur Verfügung.
Förderungen für Einzelpersonen
Die Bildungsarbeit von Selbstlaut ist mit den Qualitätssicherungsverfahren wiencert und Öcert geprüft und zertifiziert. Es legt österreichweit Qualitätsstandards für
Erwachsenenbildungsorganisationen fest und schafft unbürokratisch Transparenz für Bildungsinteressierte und für FördergeberInnen. Bildungsinteressierte haben damit gleiche Möglichkeiten beim Zugang zur Förderung ihrer Weiterbildung, auch wenn diese nicht im eigenen Bundesland stattfindet.
Österreichweite Fördermöglichkeiten finden Sie hier: Förderungen von Weiterbildungen für Einzelpersonen
Anrechenbar als Fortbildung für PsychologInnen
Der Lehrgang wird durch den Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP) als Fort- und Weiterbildungsveranstaltung gemäß § 33 PsychologInnengesetz 2013 mit insgesamt 124 Fortbildungseinheiten anerkannt.
Das sagen LehrgangsabsolventInnen
„Der Lehrgang gibt einen guten Einblick in die vielen Themen rund um die Präventionsarbeit. Mit den spielerischen Methoden ist die Auseinandersetzung sehr gut möglich! Danke!“
„Gut, dass es Euch gibt!“
„Das herzliche, unkomplizierte Miteinander hat mir besonders gefallen. Trotz der immer wieder unangenehmen Themen eine leichte und spielerische Umgangsweise.“
„Dieser Lehrgang sollte in diesem Umfang eigentlich Pflicht in jeder pädagogischen Ausbildung sein. Zumindest sollte er Pflicht für jeden Hauptberuflichen sein, der in der Kinder- und Jugendarbeit tätig ist. Kinderschutz geht jeden an, wer sich darin nicht pro Kinder und Jugendliche definiert, positioniert sich nicht ausreichend“
„Was ich besonders gut fand: die extrem sorgfältige Vorbereitung eurerseits und die gute Organisation. Das ist etwas total angenehmes und wertschätzendes, aber auch sehr wichtig um ein Seminar gut im Kopf zu behalten. Ihr ward sehr strukturiert, habt euch aber dennoch nicht in unnötigen Details verloren. Vielen Dank für euren enormen Arbeitseinsatz.“
„Trotz des sehr schweren Themas wurde es geschafft die Belastungen aushaltbar zu machen. Die Kompetenz der Leiterinnen war jeder Zeit in den Einheiten merkbar und auch im Gesamtkonzept wurden diese sichtbar. Es jeder Zeit eine sehr gute Arbeit- / Diskussionsatmosphäre.“
„Besonders gefallen hat mir die Präzision des Seminars, seiner Inhalte, seiner Methodenvielfalt, seiner Umsetzbarkeit in den eigenen Berufsalltag und das enorm bereichernde lernen und lehren von und mit den Dozentinnen.“